Der Münchner Hofgarten entstand ab 1613 außerhalb der damaligen Grabenbefestigung gleichzeitig mit den Neu- und Erweiterungsbauten der Residenz unter Herzog Maximilian I.
Zentrum des ehemals mit Rundtempeln, Maulbeergängen, Brunnen, Spalieren, Buchsornamenten und Obstbäumen reich ausgestatteten Renaissancegartens ist der 1615 von Heinrich Schön d. Ä. errichtete Pavillon, der durch seine acht Eingangsbögen die Aufteilung der Gartenfläche durch Kreuz- und Diagonalwege bestimmt. Bekrönt wird der Pavillon von einer Kopie der "Tellus Bavarica", einer monumentalen Bronzefigur, welche die Reichtümer Bayerns (Getreide, Wild, Wasser, Salz) verkörpert. Die von Hubert Gerhard um 1590 geschaffene Figur wurde nach 1616 von Herzog Maximilian I. von einem der Residenzgärten auf den Hofgartentempel versetzt. Das wertvolle Original steht heute – vor Witterungseinflüssen geschützt – als Teil der Bronzensammlung im Vierschäftesaal der Münchner Residenz.
Der östliche, tiefer liegende Teil des Gartens war bis 1796 als Wasserfläche ausgebildet. In der Folgezeit wurde der Hofgarten mehrfach umgestaltet und dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst. Der Sanierung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die ursprüngliche Wegestruktur und der ab 1776 entstandene Baumrahmen zugrunde gelegt.
Hinter dem von Klenze 1816 errichteten Hofgartentor wurde der Bereich vor der Nordfassade der Residenz nach Plänen von Carl Effner sen. auf seine ursprüngliche Gestalt von 1853 zurückgeführt und mit für diese Zeit typischen Pflanzbeeten versehen. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende "Hofbrunnwerk" wurde saniert und dient heute wieder der Wasserversorgung der Springbrunnen.
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